Praxistipps zur Pflanzenzucht mit LED-Pflanzenlampen

Der Einsatz von LED als Leuchtmittel zur Pflanzenzucht ermöglicht erstmals, den Abstand zwischen Pflanzen und Lichtquelle frei zu wählen, ohne starke Hitzeschäden befürchten zu müssen. Des Weiteren kann durch die LED-Technologie und deren geringem Stromverbrauch das erste mal die Beleuchtungsdauer verlängert werden, ohne eine horrende Stromrechnung fürchten zu müssen. Dennoch muss hier freilich zwischen Stromkosten und Ertragszuwachs abgewogen werden.
Diese neuen Möglichkeiten stellen Gartenbauer, Homegrower und Indoorfarmer vor neue Herausforderungen. Denn wie bemisst sich der optimale Abstand? Woran erkennt man die optimale Beleuchtungsdauer? Welche Faktoren spielen bei der Beantwortung dieser Fragen eine Rolle?

Wie weit sollte die LED-Pflanzenlampe von der Blattoberfläche entfernt sein? Ist mehr Licht immer besser?

Wie lange sollten Pflanzen am Tag beleuchtet werden? Brauchen pflanzen eine Ruhephase? Welche Prozesse sind von Licht bzw. Dunkelheit abhängig?

Wie kann man ein LED-Panel selber bauen? Welches Know-How und welches Material braucht man dazu?
Wärmeentwicklung von LED
LED produzieren im Gegensatz zu herkömmliche Pflanzenleuchtmitteln kaum Abwärme. Bei unseren Test, bei welchen die LED-Pflanzenlampen jeweils etwas eine Stunde liefen, gab es keine merkliche Temperaturerhöhung im Growzelt. Diese blieb bei etwa 20° Celsius, der Ausgangstemperatur. Nichtsdestotrotz kann es bei einem zu viel an Lichtenergie, an Photonen bei einer Pflanze zu Verbrennungen kommen. Dabei schafft es die Pflanze nicht, die Photonen zu verstoffwechseln, sodass diese als Wärmeenergie spürbar werden und der Pflanze schließlich schaden können. Also ist die Gefahr, die von LED bezüglich Verbrennungen ausgeht geringer als bei anderen Leuchtmitteln und betrifft insbesondere die Pflanzen selbst und nicht die Umgebung, wodurch die Brandgefahr gemindert wird. Sie ist aber nicht vollkommen gebannt.
Lichtabhängige Pflänzchen
Es ist bekannt, dass die Pflanzen durch ihre einzigartige Physiologie mithilfe von Licht energieärmere Stoffe in energiereichere umwandeln können. Dies ist höchst beachtlich und Grundlage allen Lebens auf Erden. Somit ist deutlich, dass gewisse Prozesse innerhalb der Pflanze lichtabhängig sein müssen. Es stellt sich die Frage, welche das neben der Photosynthese noch sind und inwiefern der Licht-Dunkel-Wechsel eine Rolle spielt. Diesem Rhythmus von Licht und Dunkelheit haben sich viele Organismen angepasst, da sie ihm seid Jahrmillionen ausgesetzt sind. dabei gibt es direkt vom Licht oder dessen Abwesenheit bestimmte Vorgänge, aber auch Prozesse, die durch rein-innerliche Vorgänge im 24-Stundentakt vollzogen werden. Kann eine im Verhältnis zur Tageslänge verlängerte oder verkürzte Belichtungszeit diese Prozesse stören oder gar verbessern?
LED-Panel selber bauen
Viel sind durch den Einkaufspreis von LED-Pflanzenlampen abgeschreckt. Versteht man sich etwas auf Technik, kann ein LED-Panel zu Pflanzenbeleuchtung auch recht einfach selbst gebaut werden. Dabei ist auf eine gute Kühlung durch Kühlrippen oder einen aktive Kühler zu achten, sonst hat man nicht lange etwas von der selbst gebauten Lampe. Neben dem Kühlkörper werden noch Leuchtdioden benötigt. Diese können SMD-Chips sein oder aber die trendigen COBs. Beide Arten haben Vor-und Nachteile. So sind COB lichtstärker und in der Produktion günstiger, viele kleine SMD verteilen das Licht aber besser. Für den Betrieb einer LED am deutschen Stromnetz wird immer ein Vorschaltgerät, ein sogenannter Treiber benötigt. Dies sind also die Hauptkomponenten:
- LED
- Treiber
- Kühlkörper
Daneben ist freilich ein Träger für die LED zu wählen. Die Form des Trägers und somit der Lampe kann dabei den individuellen Gegebenheiten perfekt angepasst werden. Es ist auch möglich, die LED direkt auf die Kühlkörper zu montieren.